Ein Artikel von: Tom Nelio Dürr

©Foto: Tom Nelio Dürr/BOS-Report
Nach fast 38 Jahren treuem Dienst verabschiedet sich Frankfurt (Oder) von einem echten Stück Stadtgeschichte: Die ersten Tatra-Straßenbahnen, die am 17. November 1987 feierlich in Betrieb genommen wurden, wurden am gestrigen 9. Juli 2025 offiziell aus dem Linienbetrieb genommen. Damit endet ein prägendes Kapitel in der Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs der Oderstadt. Die markanten Tatra-Wagen, Modell KT4D, prägten seit den späten 1980er-Jahren das Stadtbild. Geliefert aus der damaligen Tschechoslowakei, standen sie für robuste Technik, minimalistisches Design und ein vertrautes Fahrgefühl für Generationen von Frankfurtern. Ihre charakteristischen quietschenden Kurvenfahrten und das typische Fahrgeräusch wecken bis heute nostalgische Erinnerungen. Die Entscheidung zur Außerdienststellung war vor allem technischer Natur: Die Fahrzeuge entsprachen trotz zwischenzeitlicher Modernisierungen nicht mehr den heutigen Anforderungen an Barrierefreiheit, Energieeffizienz und Betriebssicherheit. Ersatz bieten nun moderne, klimatisierte Niederflurfahrzeuge.
Für viele Bürgerinnen und Bürger war die letzte Fahrt eine emotionale Angelegenheit. „Ich bin als Kind mit diesen Bahnen zur Schule gefahren“, erzählt ein 45-jähriger Frankfurter
Mit dem Abschied der Tatra-Bahnen endet nicht nur ein technisches Zeitalter, sondern auch ein emotionales Kapitel im Gedächtnis der Stadt. Frankfurt (Oder) sagt Danke – und gute Fahrt in den Ruhestand.